Frühlingsfest in Schleiden

Dem Kreativkreis Schleiden sei Dank: Es gab wieder ein Frühlingsfest für die ganze Gemeinde. Unter dem Thema „Aufeinander zugehen“ war der Gemeindesaal wirklich ganz voll besetzt, sogar mit dem nun wieder freien Seitenteil. Pfarrerin Heike Hirt hielt eine eindrucksvolle Predigt zu den verschiedenen Schritten, die wir Menschen gehen können, wie sie mit zwei Paar Schuhen zeigte, die so oder so zueinander standen.

Ein Team des JSG unter Leitung von Heike Schumacher hatte viele Plakate angefertigt mit vielenFüßen, Schuhen und ähnlichen symbolischen Bildern. Auch die Liedtexte hingen an den Wänden. Begleitet von froher Musik (Werner Harzheim) also ein Gottesdienst der anderen Art, passend zum schönen Wetter und sehr einladend für die gastliche Fortsetzung.

Ja, tatsächlich spielte auch „Petrus“ perfekt mit, – denn die Vielen, die sich gerne noch bewirten ließen, saßen meist draußen, ohne Mantel, dafür aber mit Sonnenbrille, welch eine Wohltat. Bei Grillwürsten, leckeren frischen Salaten und anschließendem Kaffee mit vielen guten Kuchen verging die Zeit schnell. Übrigens durfte auch wieder gespendet werden, und wieder für den im September geplanten Bus-Ausflug der Gemeinde-Senioren (am 6. September). Dem Kreativkreis Schleiden mit seinen vielen helfenden Händen sei nochmals ein herzliches Dankeschön gesagt für dieses überaus gelungene Frühlingsfest.

Text & Bilder: Jochen Jürgens

Das neue Presbyterium ist eingeführt

Die „alten“ und die „neuen“ Presbyter*innen
Immer diese Presse…
Das Presbyterium 2024
Pfr. O. Joswig, G. Leufgen, D. Vey, S. Hayn, N. Quetsch, B. Weber, N. Peters, F. Schneider, T. Straube, M. Hörnchen, D. Kupp, M. Sommer, B. Heick-Cremer, A. Bierschenk, E. Hickertz, M. Junker, J. Uhlmann, Pfr. H.-P. Bruckhoff, Dr. R. Reddelien, Günter Krohn, Pfr’in H. Hirt, Pfr. C. Ude (auf dem Bild fehlt H. Schäfer)

Gottesdienst am Holocaust-Gedenktag

Wir waren Mitschüler und Nachbarn

JSG Sozialgenial-Projektkurs erinnert am Internationalen Holocaust-Gedenktag in einem ökumenischen Gottesdienst an ehemalige jüdische Mitschülerinnen und Mitschüler

Den internationalen Holocaust-Gedenktag zum Andenken an alle Opfer des Nationalsozialismus anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz nahmen die Projektkursschülerinnen und -schüler der Jahrgangsstufe 11 des Städtischen Johannes Sturmius-Gymnasiums Schleiden unter der Leitung von Heike Schumacher und Angelika Schmitz zum Anlass, um gemeinsam mit Pfarrer Oliver Joswig und Diakon Klaus Hövel einen ökumenischen Gottesdienst am 27.1.2024 in der sehr gut besuchten Evangelischen Kirche in Hellenthal zu gestalten.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes standen die jüdischen Schülerinnen und Schüler, die erst gemeinsam mit den evangelischen Kindern zur Volksschule gingen oder das Städtische Realprogymnasium in Schleiden besuchten, bevor sie von den Nazis gewaltsam aus der Schulgemeinschaft gerissen wurden. Ihre Schicksale wurden von den Schülerinnen und Schülern des Sozialgenial-Projektkurses aufgearbeitet. Sie erforschten den Lebensweg der drei Brüder Erich, Richard und Oskar Kaufmann, die allesamt Schüler der Vorgängerschule des JSG waren und im Holocaust ermordet bzw. zur Flucht nach Brasilien gezwungen wurden. Die Aufarbeitung dieser Schicksale besonders auch für die WDR Stolperstein App wurde gerade als Sozialgenial-Projekt des Monats November mit einem Preis gewürdigt.

Auch das Schicksal des jüdischen Mädchens Hanna Flora Zack wurde vorgestellt. Sie wurde mit sieben Jahren durch den Kindertransport nach England gerettet, verlor aber ihre gesamte Familie im Holocaust. Sie erzählt davon als knapp 80-Jährige in einem Film, den 2013 ebenfalls ein Projektkurs des JSG als Film „gegen das Vergessen“ gedreht hatte. Mit Bildern und Zeitdokumenten wurde im Gottesdienst an sie erinnert, um ein Zeichen gegen jede Form der Ausgrenzung und des Rassismus heute zu setzen.

Ev. Volksschule Gemünd

Auch die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes war etwas Besonderes: Organist Axel Wilberg, auch Lehrer am JSG, spielte jüdische Orgelmusik des 19.Jahrhunderts. Eigentlich war die Orgel im Synagogengottesdienst nicht vertreten, bis sie in der Reformbewegung des Judentums Einzug in die großen Synagogen in Deutschland hielt. Eigens für die Synagoge komponierte Orgelmusik ist etwas Seltenes und ist heute kaum zu hören. Axel Wilberg wählte einige Stücke aus, die den Gottesdienst untermalten.

Im Anschluss an den Gottesdienst präsentierten der Arbeitskreis JudiT.H („Juden im Tal Hellenthal“) seine Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ und die Schülerinnen und Schüler ihre Ausstellung zu den Stolpersteinen und den ehemaligen Schülern im Evangelischen Gemeindehaus.

Ev. Volksschule Kirschseiffen 1935